Prävention von sexuellem Missbrauch

Als Beispiel sinnvoller und wirksamer Prävention gilt das Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ der Theaterpädagogischen Werkstatt in der Lagerhalle e.V., Osnabrück, welches seit dem Schuljahr 2005/2006 durchgeführt wird.

Präventionsprogramm: Sexueller Missbrauch bei Kindern 

Als Beispiel sinnvoller und wirksamer Prävention gilt das Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ der Theaterpädagogischen Werkstatt in der Lagerhalle e.V., Osnabrück, welches seit dem Schuljahr 2005/2006 durchgeführt wird.

Die Theaterpädagogische Werkstatt wird alle zwei Jahre mit dem oben genannten Stück in die Schule eingeladen. Alle dritten und vierten Jahrgänge besuchen klassenweise in einem Raum der Schule drei Aufführungen an drei aufeinander folgenden Wochen. Den Aufführungen für die Kinder geht eine Präsentationsveranstaltung für Eltern und Lehrer voraus. In dieser Veranstaltung werden die Themen, die den Kindern vorgestellt werden, den Eltern und Lehrern vorgespielt. Sie haben dabei die Möglichkeit, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Schauspieler beziehen die Erwachsenen ebenso in das Stück ein, wie sie es auch mit den Kindern in den Klassen tun.

Die Präsentationsveranstaltung wird von der örtlichen Sparkasse finanziert und die Klassenprojekte vom Förderverein der Schule.

Den Schülern wird an drei Schultagen in interaktiven Aufführungen die Thematik nahe gebracht:

Mein Körper gehört mir

Das Theaterprojekt zeigt den Kindern in der ersten Aufführung, dass ihr Körper ihr persönliches Eigentum ist. Sie lernen im Laufe des Projektes auf behutsame und vor allem kindgerechte Art und  Weise zwischen ihren Ja-Gefühlen und Nein-Gefühlen zu unterscheiden und sich mit Hilfe der Sprache und des Körpers zu äußern, selbst wenn sie Angst haben. So lernen sie, sich selbst, ihren Körpersignalen und ihren Gefühlen zu trauen.

Begegnung mit Fremden

Die zweite Aufführung befasst sich mit der Begegnung mit Fremden. Die Kinder lernen in konkreten Situationen mit Hilfe der Schauspieler drei Fragen kennen, die sie sich selbst stellen können, wenn sie auf Fremde treffen.

  • Habe ich ein Ja- oder ein Nein-Gefühl? Auch Erwachsenen gegenüber darf ich „Nein“ sagen.
  • Wenn ein Fremder möchte, dass ich mitgehen, weiß eine vertraute Person, wo ich bin?
  • Kann ich sicher sein, dass ich Hilfe bekomme, wenn ich welche brauche?

Anhand dieser Fragen, können sie die konkreten Situationen besser abschätzen.

Schuld

Die dritte Aufführung wendet sich dem Thema „Schuld“ zu. Die Verschiebung der Schuld auf das Kind gehört zum System der Heimlichkeit, hinter dem sich Täter und Mittäter verstecken. Sie verdrehen die Fakten und impfen ihrem Opfer Schuldgefühle ein. Es glaubt, den Missbrauch selbst herausgefordert zu haben und sogar durch den eigenen Wunsch nach Zuwendung für die sexuelle Ausbeutung bzw. Gewalttat mitverantwortlich zu sein.[1]

Zum Theaterprojekt stellt die Theaterpädagogische Werkstatt pädagogisches Begleitmaterial zur Verfügung. Es enthält Grundlageninformationen zum Thema Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen, Arbeitsblätter etc.

Weitere Informationen zur Buchung und zur Nachbereitung findet man im Internet unter

www.tpw-osnabrueck.de

www.medienwerkstatt-online.de

 

Außerdem bietet das Projekt Hotlines für Kinder, Jugendliche und Eltern an:

Für Kinder und Jugendliche:

0800 – 111 0 333

Nummer gegen Kummer e.V.

 

Für Eltern:

0800 – 111 0 550

Nummer gegen Kummer e.V.

 

N.I.N.A.-Projekt

01805 – 12 34 65

Bundesverein zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Jungen und Mädchen e.V.

Die Kardinal-von-Galen-Schule möchte, dass ihre Schülerinnen und Schüler möglichst selbstbewusst, aufmerksam und stark gemacht werden, dass sie Übergriffe bereits im Vorfeld erkennen, sich entsprechend wehren und Hilfe holen können.

[1] vgl.: www.lifeline.de/special/sorgenkinder/sexueller_missbrauch/content-130106.html, BSMO Redaktion